4. Biblische Ansichten
     – das Alte Testament

    5. Biblische Offenbarung
     – Bindeglied zwischen
        Altem und Neuem
        Testament

    6. Selbstzeugnis Gottes
     – das Evangelium
         vom Heil

    7. Vorschau
        der Vollendung

 

7. Vorschau der Vollendung

Die letzte Apostelschrift des Neuen Testamentes unterscheidet sich von den übrigen. Die ersten drei Kapitel der Apokalypse des St. Johannes werden gerne übersprungen, nicht selten auch das vierte. Häufig ist die Neugier der Bibelleser stärker als die Vernunft, und die Visionen und Worte des neutestamentlichen Schreibers werden zu apokalyptischen Ausmaßen des Weltuntergangs aufgebläht. Nicht umsonst nennen wir die letzte biblische Schrift – „Das geheime Buch der Offenbarung“! Hinter dem Begriff „des Geheimen“ verbirgt sich nichts anderes als bisher beschrieben. In diesem Buch werden keine verschlüsselten Geheimnisse vermittelt, sondern das Heilige, das wir bislang als Sakral, nämlich verborgen und geheim kennen lernten. Gerade die ersten 4 Kapitel weisen darauf hin!

Für alle biblischen Bücher ist es charakteristisch, dass zu Beginn derselben entweder der Schreibende oder die Angesprochenen namentlich erwähnt werden. Johannes schreibt das geheime Buch der Offenbarung nicht für einzelne Menschen, sondern als eine Botschaft an die 7 Gemeinden, welche als ein Leuchter, als das Licht des Alls, als nur die eine Kirche verstanden werden sollen. Sowohl die Zuhörer der Bergpredigt als auch die Christgläubigen sind als Gemeinschaft das Licht des Alls (to fôs tou kosmou) und die Säule der Wahrheit.

Deshalb kommt es nicht darauf an, was einzelne Bibelausleger aus dem Inhalt der johanneischen Offenbarung herauslesen und deuten, sondern wie das Sakrale, das noch geheim und im Heiligen verborgen ist, in Erscheinung tritt. Wie die Bündnisse durch die göttliche Erscheinungen zustande kamen, so sollen sie auch in einer einigen Erscheinung vollendet werden, wenn das Sakrale das Profane beherrscht, wenn das Göttliche, welches das Weltliche vollendet und die Sterblichkeit mit Unverweslichkeit kleidet, ein krankheits- und todesunfähiges Wesens hervorbringt, das Leben in Fülle für die Ewigkeit.

Es werden auch weiterhin neue Funde von alten Schriftstücken gemeldet und auch neue Ansichten vermittelt werden, aber nur was alle, überall und immer angenommen und geglaubt haben, ist mit Sicherheit und Gewissheit das Wort Gottes, die Heilige Schrift unseres Glaubens.

 

S. Novak

 

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