4. Biblische Ansichten
     – das Alte Testament

    5. Biblische Offenbarung
     – Bindeglied zwischen
        Altem und Neuem
        Testament

    6. Selbstzeugnis Gottes
     – das Evangelium
         vom Heil

    7. Vorschau
        der Vollendung

 

6. Selbstzeugnis Gottes – das Evangelium vom Heil

Das Neue am Neuen Testament ist die Art der göttlichen Erscheinung! Während die alttestamentliche Haushaltung im Blut der familiären Verwandtschaft das Innere jedes Menschen durch Gottes Erscheinung ansprach, nämlich die unsterbliche Seele, und als Bund der Seelen sich im tierischen Opferdienst ausdrückte, wobei das Blut als ein Schatten des Opfers Christi prophetisch gedeutet werden kann, erscheint Gott nun auf zweifache Weise, um dem Menschen nach seinem ganzen Wesen näher zu sein. Einerseits erreicht uns die Botschaft von Gott in leiblicher Gestalt, das Zeugnis von dessen Fleischwerdung, andererseits beginnt an Pfingsten eine neue Haushaltung in der dritten Erscheinung Gottes, in der Geistesgestalt des Heiligen. Die Haushaltung des Heiligen Geistes trägt uns in die Vollendung, zur neuen Gestalt der Erlösten, leiblich, seelisch und geistlich in der neuen, unvergänglichen Schöpfung.

Die 4 christlichen Evangelien runden die seelisch-leibliche Haushaltung des Alten Bundes ab. Die Botschaft (Angelia) derselben ist ohne die verschiedenen Aspekte der alttestamentlichen Bücher wirklich unvollständig. Vor allem durch die Tatsache, dass Jesus immer noch das Sakrale vom Weltlichen trennt, indem er fordert, Gott etwas anderes zu erweisen als dem Kaiser, dem Sinnbild der weltlichen Herrschaft – und dies nicht nur in der Frage der Steuern –, öffnet er eine Tür, die niemand mehr schließen kann, die Vollendung für den Rest Israels und für die ganze Menschheit. In Christi Leib, bei dessen beiden Naturen als Gott und Mensch, werden die leiblich geborenen Nachkommen Abrahams mit der verheißenen göttlich wiedergeborenen Nachkommenschaft zu einem ewigen Volk geeint. Weder die Opferbereitschaft noch der Glaube allein bringen uns der Vollendung entgegen, sondern allein das Herz – die Haushaltung des Heiligen Geistes.

In diesem Sinne sind die Apostelschriften der Bibel auch Zeugnisse der einigen Erscheinung Gottes. Dabei bezeugen die Apostel nicht nur vormalige Erfahrungen des Werkes Christi im Fleisch. Auch sollen die Berichte über ihre Begegnungen mit dem Auferstandenen ihre Briefe keineswegs abrunden. Vielmehr bezeugen sie die neue Haushaltung Gottes. Das griechische Wort in der Ursprache der Episteln dafür heißt Oikonomia tou Theou. Dieser ökonomische Begriff heißt zugleich Haushaltung, aber auch Amt und Ratschluss. In der Begegnung mit dem Wort Gottes soll uns immer die gute Absicht Gottes anleiten, der Heilsratschluss. Gott will nicht den Tod des Sünders, sondern, dass er sich bekehre von seinem gottlosen Wesen, und lebe – so lautet die Grundbotschaft der ganzen Bibel, des Alten und Neuen Testaments. Durch die gegenwärtige Zeit der verborgenen Gegenwart Gottes, harren wir der Stunde und des Augenblicks, wenn der Heilige, der Schöpfergeist die Erlösung offenbart, die Neuschöpfung nach der Gestalt des kommenden Christus in Herrlichkeit und für die Ewigkeit.

 

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